Brauchen wir jetzt Bauroboter gegen den Fachkräftemangel?

Zukunft sichern – mit Robotern auf der Baustellen

Der Fachkräftemangel legt manche Branchen aktuell regelrecht lahm. Steigende Azubi-Zahlen im Baugewerbe stehen dem Bundestrend zwar entgegen und nehmen seit einigen Jahren stetig zu. Aber: Erfahrene Mitarbeitende scheiden oft weit vor dem Renteneintrittsalter aus. Ist es Zeit, über Bauroboter nachzudenken?

 

Roboter, die auf Baustellen die Arbeit verrichten – für manche ein Albtraum, für andere eine mögliche Lösung für das Problem des immer stärker spürbaren Fachkräftemangels auch im Baugewerbe.

 

Die Azubi-Zahlen im Baugewerbe steigen entgegen dem Bundestrend – können aber die Mitarbeitenden, die in den Ruhestand gehen, nicht ersetzen. Die Zahl der Auszubildenden im Baugewerbe ist Anlass für Optimismus:

Seit 2013 verzeichnet die Branche einen Zuwachs von 17 Prozent bei den Ausbildungszahlen.

Im laufenden Ausbildungsjahr haben Bauunternehmen deutschlandweit fast 14.500 Auszubildende eingestellt – 2,1 Prozent als im vergangenen Jahr [Quelle: SOKA Ausbildungs- und Fachkräftereport 2021].

 

Automatisierung und Digitalisierung werden in der Baubranche in diesem Zusammenhang lebhaft diskutiert. Doch Bauroboter und digitale Tools sind längst auch aus anderen Gründen im Einsatz.

Baurobotik bereits etabliert

Die digitale Fabrikation im Bauwesen ist vielfach schon Realität: Roboter bauen heute Mauern, während 3-D-​Drucker etwa Schalungen für Geschossdecken drucken.

 

Durch die rasante Digitalisierung werden Produkte und Prozesse weiterentwickelt und neue Standards geschaffen – und auch das Baugewerbe profitiert davon mehr und mehr. Firmen wie etwa HILTI haben deshalb heute neben Gabelstaplern, Winkelschleifern oder Lochsägen auch semi-autonome Bauroboter im Programm.

 

Du bist nicht sicher, ob das für dich infrage kommt? Bauunternehmer können Branchentreffs und Messen wie die digitalBAU nutzen, um Angebote zu finden, die für sie genau passen.

Das leisten Bauroboter & Co schon heute

Multifunktionale Bauroboter unterstützen Mitarbeitende bei ihrer Arbeit auf der Baustelle, indem sie transportieren, schneiden, bohren, schrauben oder überwachen. Sie können dabei oft auch Treppen steigen oder durch Türen fahren und übernehmen viele Aufgaben. Automatisierungsmaßnahmen wie Bauroboter sind jedoch nicht nur als Mittel gegen den Fachkräftemangel im Baugewerbe zu sehen. Sie führen zu weiteren positiven Effekten wie:

 

  • Produktivitätssteigerung,
  • effizienteren Verfahren durch Industrialisierung, Vorfertigung, Robotik und Automatisierung,
  • stärkere Integration von Planung und Umsetzung, da Bauroboter beispielsweise in BIM integriert werden können.

Bauroboter entlasten dein Team auf der Baustelle

Roboter können mit sehr hoher Genauigkeit arbeiten. Sie arbeiten ermüdungsfrei und können weitaus schwerere Lasten bewältigen als Menschen. Und besonders bei Arbeiten an Geschossdecken, die Mitarbeitende über Kopf ausführen müssen, entlasten Bauroboter sie deutlich. Ihr Einsatz steigert damit die Sicherheit und Lebensqualität von Baustellenteams. Dies führt zu größerer Job-Zufriedenheit und schafft auch die Grundlage für eine längere Lebensarbeitszeit der Mitarbeitenden im Team.

Roboter arbeiten ressourcenschonend und erhöhen die Sicherheit auf Baustellen

Ein weiterer Vorteil von Baurobotern: Sie können mit der eingesetzten Software verknüpft werden. So helfen sie etwa dabei, den Materialeinsatz zu optimieren. Denn durch programmierte Abläufe können sie sehr präzise arbeiten und sorgen so für nachhaltige Baustellen. In der Vorfertigung kommt immer häufiger auch der 3-D-Druck zum Einsatz. Der Nebeneffekt: Präfabrikation führt zu weniger Abfall durch sehr genaue Ausführung und ist daher ressourcenschonend.

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Andere digitale Tools sind heute schon ausgereift und sofort einsatzbereit

Vor allem kleinere Bauunternehmen werden sich den Einsatz von Baurobotern trotz aller Vorteile gut überlegen, weil die hohen Investitionskosten dagegen stehen. Doch Digitalisierung im Handwerk kann auch an anderer Stelle beginnen. Bauunternehmer können einfach und ohne hohe Kosten ihre Prozesse digitalisieren. Hier sind die Produkte längst ausgereift, und es gibt ein großes Angebot auf dem Markt, das sich bewährt hat:

 

Bauunternehmen werden durch Digitalisierung attraktiver für Bewerber

Deine Prozesse zu digitalisieren, wo dies heute schon mit sehr guten Ergebnissen geht, ist auch mit Blick auf potenzielle Bewerber sinnvoll. Es sorgt für mehr Effizienz, Sicherheit und zeitgemäßes modernes Arbeiten. Vielfach kennen junge Arbeitnehmende dies bereits aus ihrer Ausbildung. Digitalisierung macht dein Unternehmen daher für Bewerber attraktiver. Und das könnte deinem eigenen Fachkräftemangel schon sehr effizient entgegenwirken …

Kleine Bauunternehmen gewinnen durch Digitalisierung an Effizienz und werden wettbewerbsfähig.

Fazit: Roboter werden in der Bauindustrie mehr und mehr eingesetzt. Sie entlasten Mitarbeitende und sind im Einzelfall auch die Antwort auf einen Fachkräftemangel. Doch Bauunternehmen können ihre Prozesse auch mit moderaten Investitionskosten digitalisieren und daraus einen großen Wettbewerbsvorteil ziehen.