Förderprogramme für die Digitalisierung – erfolgreich durch den Dschungel der Fördermittel

Welche Programme zur Förderung der Digitalisierung es gibt und was sie Bauunternehmen bieten

 

Nie war der Zeitpunkt für Bauunternehmen günstiger, um Digitalisierungslücken zu schließen. Die Förderprogramme für KMUs, die sich für die Zukunft rüsten wollen, sind  zum Teil noch einmal kräftig aufgefüllt worden. Bis zu 100.000 Euro Fördergelder können pro Unternehmen fließen. Und viele der ausgeschriebenen Zuschüsse müssen nicht zurückgezahlt werden. Wir haben einen intensiveren Blick auf die 4 erfolgreichsten bundesweiten Initiativen für Digitalisierung in deutschen KMUs geworfen und außerdem die wichtigsten Förderungszuschüsse für dich aufgelistet.

 

Der Digitalisierungsturbo soll endlich gezündet werden. Leider sind die dafür zuständigen Fördermittel, Fördergelder, Zuschüsse und öffentlichen Förderprogramme für viele wie ein Dschungel. Jedes Bundesland in Deutschland hat eigene Prämien und Programme mit dem Ziel, die Digitalisierung in der Region voranzubringen. Die Höhe der Fördersumme orientiert sich meist an der Größe des Unternehmens. Dabei wird zwischen kleinen (< 50 Mitarbeiter und < 10 Millionen Jahresumsatz) und mittleren Unternehmen (50 – 250 Mitarbeiter und 10 – 50 Millionen Jahresumsatz) unterschieden.

Die 4 erfolgreichsten bundesweiten Förderprogramme zur Digitalisierung

Als besonders beliebt und praktikabel unter den bundesweiten Förderprogrammen für die Digitalisierung haben sich die Folgenden erwiesen, die wir dir etwas ausführlicher vorstellen wollen.

1. „DIGITAL JETZT“ – BMWK-FÖRDERPROGRAMM ZUR DIGITALISIERUNG DES MITTELSTANDES

 

An alle KMUs in Deutschland wendet sich die Bundesinitiative „Digital Jetzt“. Hier fließen reale Werte in deutsche Unternehmen, denn das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat das Budget nochmals aufgestockt. Bis 2024 stehen jetzt 250 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung.

 

Beantragen können die Förderung mittelständische Unternehmen aus allen Branchen mit 3 bis 499 Beschäftigten und sogar freie Berufe. Sie können zwei Fördermodule beantragen. Fördermodul 1 unterstützt die Investitionen in Soft- und Hardware, die etwa datengetriebene Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen, Big Data, Sensorik, 3D-Druck sowie IT-Sicherheit und Datenschutz voranbringen. Fördermodul 2 können Unternehmen für die Weiterbildung von Mitarbeitern im Umgang mit digitalen Technologien beantragen.

 

Die maximale Fördersumme bei „Digital Jetzt“ beträgt 50.000 Euro, bei Investitionen von Wertschöpfungsketten und/oder -netzwerken sogar bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen. Der Zuschuss muss nicht zurückgezahlt werden. Weitere Informationen über das bis zum 31.12.2023 laufende Förderprogramm sind auf der Website des BMWK abrufbar.

Logo des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfurhkontrolle (BAFA), welches prüft ob die Ausfuhr eines Gutes genehmigungspflichtig und genehmigungsfähig ist

2. BAFA – FÖRDERUNG VON KNOW-HOW

 

Häufig in Anspruch genommen wird auch der BAFA-Zuschuss des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), der bis zu 4.000 Euro betragen kann. Im Rahmen des Programms “Förderung unternehmerischen Know-hows” werden KMU mit bis zu 250 Mitarbeitern gefördert. Konkret richtet sich die Förderung an Startups, Bestandsunternehmen und Unternehmen in wirtschaftlicher Notlage. Bei letzteren stehen Beratungen zur Wiederherstellung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit im Vordergrund.

 

Das Förderprogramm läuft noch bis zum 31.12.2022. Es soll jedoch ab dem 1. Januar 2023 mit einer neuen Förderrichtlinie fortgesetzt werden.

 

Andere KMU können sich bei Projekten im Zuge der digitalen Transformation unterstützen lassen, zum Beispiel bei
der technischen Beratung, z.B. bei der Einführung neuer Software-Systeme.
der organisatorischen Beratung, z.B. bei der Einführung agiler Methoden.

 

Mehr Informationen findest du in der BAFA Förderrichtlinie – der Antrag kann online gestellt werden.

Bauarbeiter benutzt die 123erfasst Software in einem Bagger auf seinem Tablet

"Go-Inno" ist ein Förderprogramm des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

3. „GO-INNO“ (BMWK)

 

Mit „go-inno“ fördert das BMWK die Innovationsberatung von KMU unter 100 Mitarbeitern und mit weniger als 20 Millionen Euro Umsatz. Hier ist ein Zuschuss von bis zu 27.500 Euro drin. Für einen Beratertag sind bis zu 1.100 Euro zu 50 Prozent förderfähig. Das Unternehmen trägt nur den Eigenanteil. Ein Antragsverfahren ist nicht erforderlich.

 

Die Rahmenbedingungen des Programms sind analog zu denen von „go digital“. Wie dort dürfen nur Leistungen von autorisierten Beratungsunternehmen in Anspruch genommen werden. Eine Kombination beider Programme ist nicht möglich. Weitere Informationen zu „go-inno“ findest du auf der Website des BMWK.

"Go-Digital" ist ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums zur Digitalisierung

4. „GO-DIGITAL“ (BMWK)

 

Das Förderprogramm go-digital des BMWK wird verlängert. Die neue Förderrichtlinie trat Anfang 2022 in Kraft und gilt bis zum 31. Dezember 2024. Insgesamt stellt das BMWK Fördermittel in Höhe von 72 Millionen Euro für die Jahre 2022 bis 2024 zur Verfügung. Bei go-digital  geht es um einen Zuschuss von bis zu 16.500 Euro für kleine und mittlere Unternehmen mit maximal 100 Mitarbeitern, die ihre Geschäftsprozesse mit digitalen Lösungen optimieren möchten. Das Programm unterstützt Beratungsleistungen in den Bereichen „IT-Sicherheit“, „Digitale Markterschließung“ und „Digitale Prozesse“. Dabei werden maximal 30 Beratertage zu einem Höchstsatz von 1.100 Euro mit 50 Prozent gefördert. Die Beratung darf nur von einem autorisierten Berater durchgeführt werden. Zudem sind zwei Beratertage zum Thema “IT- Sicherheit” verpflichtend.

 

Weitere Informationen zur Umsetzung und zum Förderprozess von „go-digital“ findest du auf der Website des BMWK.

Keine Digitalisierungsförderung ohne Potenzialerhebung

Fast allen Förderungen gemeinsam ist eine Antragstellung bei den zuständigen Projektträgern oder der zuständigen Landesbank. Die Bewilligung kann je nach Bundesland und Projektträger wenige Wochen bis zu drei Monate dauern. Was Ihre Chancen bei allen Digitalisierungs-Förderprogrammen erhöht: Sie sollten nachvollziehbar beschreiben können, inwiefern die geplanten Investitionen die Prozesse in Ihrem Unternehmen optimieren werden. Wie wird beispielsweise die Organisation oder die Buchhaltung effizienter gestaltet? Warum geht das Baustellenmanagement zügiger und transparenter voran? Wie wird die IT-Sicherheit im Unternehmen erhöht? Die Auszahlung erfolgt dann nach der „Verwendungsnachweisprüfung“.

 

Ein Tipp: Neben finanziellen Zuschüssen bietet der Bund im Rahmen der Initiative Mittelstand-Digital-Netzwerk gerade für Bau- und Handwerksbetriebe auch umfassende Unterstützung in Form von Lern- und Demonstrationsfabriken sowie zahlreiche kostenfreie Informationsveranstaltungen.

BundeslandTitel der FörderungThemen der FörderungHöhe der Förderung
Baden-Württemberg DigitalisierungsprämieDigitalisierung, Produkte, Dienstleistungen, IT-Sicherheit 5.000 EUR bis 100.000 EUR, max. 50% der Gesamtinvestition
BayernDigitalbonusProdukte, Prozesse, Dienstleistungen, IT-Sicherheit 10.000 EUR Zuschuss für Digitalisierungsmaßnahmen und IT-Sicherheit.
50.000 EUR Zuschuss für Digitalisierungsmaßnahmen mit besonderem Innovationsgehalt
BerlinDigitalprämie Berlin Digitalisierungsvorhaben von Berliner Handwerkern, Freiberuflern und Unternehmen bis zu 249 Mitarbeiterbis 10 Mitarbeiter: bis zu 7.000 EUR
zwischen 10 und 249 Mitarbeiter: bis zu 17.000 EUR
BrandenburgBrandenburgischer Innovationsgutschein (BIG) Digitalisierungsmaßnahmen5.000 EUR, 100% Vollfinanzierung – kleiner BIG-Transfer
15.000 EUR, 50% Teilfinanzierung – großer BIG-Transfer

50.000 – 500.000 EUR, 50% Anteilfinanzierung BIG-Digital
BremenBeratungsförderungsprogramm zu Digitalisierung und Arbeit 4.0Beratungsleistungen durch Digitalisierungsberater max. 5.000 EUR, max. 50% der Gesamtinvestition
Mecklenburg-Vorpommern DigiTransInnovative Ideen für neue digitale Geschäftsmodelle, Umstellung analoge auf digitale Prozesse 50% (kleine Unternehmen) 30% (mittlere Unternehmen) für Investitionsummen zwischen 8.000 und 20.000 EUR
NiedersachsenInnovationsförderprogramm für Forschung und Entwicklung in UnternehmenInnovative Entwicklungen und Prozesse, Dienstleistungen 10.000 EUR Zuschuss
NiedersachsenNiedrigschwellige Innovationsförderung für KMU und HandwerkEntwicklung und Umsetzung von Prozess- und Organisationsinnovationen Max. 100.000 EUR
Nordrhein-Westfalen Mittelstand.innovativ – Innovations- und DigitalisierungsgutscheinInnovation, Beratung bis zu 10.000 € für Innovationsgutschein B und den Digitalisierungsgutschein A
bis zu 15.000 € für Innovationsgutschein F+E und den Digitalisierungsgutschein B
Saarland DigitalStarter


Hinweis: Die DigitalStarter-Förderrichtlinie gilt bis 31.12.2022. Derzeit wird die Förderrichtlinie überarbeitet, um im Laufe des Jahres 2023 neu verfügbar zu sein.
Produkte, Prozesse, Dienstleistungen, IT-Sicherheit, Hard- und Software bis zu 50% der Kosten für kleine Unternehmen
bis zu 30% bei mittleren Unternehmen

max. 12.500 EUR, Gesamtinvestition zwischen 3.000 EUR und 200.000 EUR
Thüringen Digitalbonus Thüringen Digitalisierung, Informations- und Datensicherheitslösungen50% der Gesamtinvestition, max. 15.000 EUR (Gesamtinvestitionssumme 5.000 bis 150.000 EUR)

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Bildnachweise: Chinnapong/Shutterstock.com

Ein Artikel von
123erfasst Redaktion